Nahewein-Prinzessin für ein Jahr

Aber was ist das überhaupt? Wie wird man das? Braucht es bestimmte Voraussetzungen? Kann das jede einfach so machen? Wie läuft das ab?

Jedes Jahr im November wird ein neues Trio, die NaheWeinMajestäten gewählt. Das sind drei junge Frauen, die sich dem Wein, den WinzerInnen und ihrer Heimatregion verschrieben haben. Innerhalb des Trios gibt es eine Königin und zwei Prinzessinnen, die aber bis auf wenige Ausnahmen die gleichen Aufgaben haben. Die Königin beispielsweise vertritt, sofern sie möchte, die Nahe bei der Wahl zur deutschen Weinkönigin im September. Die NaheWeinMajestäten repräsentieren die Nahe als Region, aber auch die WinzerInnen und ihre Weine auch über die Gebietsgrenzen hinaus.

Bewerben kann sich jede mindestens 18-jährige, die an der Nahe zuhause ist und Lust hat die Region für ein Jahr zu vertreten. Natürlich sollte der Spaß an Wein nicht fehlen, denn dafür macht man ja schließlich ein Jahr Werbung. Auch Quereinsteigerinnen sind herzlich willkommen, man muss also nicht zwingend ein Weingut in der Familie oder eine Winzerausbildung / Studium Weinbau und Oenologie haben. Zur „Dienstkleidung“ einer jeden NaheWeinMajestät gehört natürlich auch eine Krone, die für die Amtszeit zur Verfügung gestellt wird. Wer also Begeisterung für den Wein und die Naheregion an viele Menschen weitergeben möchte sollte sich bei Weinland Nahe für die Wahl zur Naheweinkönigin bewerben, dort gibt es auch noch weitere Infos zu den Voraussetzungen. Wer sich beworben hat, darf im Vorfeld auch an Fortbildungen teilnehmen um für das Jahr als Weinbotschafterin vorbereitet zu sein. Auch ein Fotoshooting mit allen drei Kandidatinnen für die Autogrammkarten ist Teil der Vorbereitungen. Am Wahlabend selbst muss jede Kandidatin verschiedene Aufgaben bewältigen. Los geht es mit einer Vorstellung, letztes Jahr sollte jede Bewerberin erstmals ein kurzes Vorstellungsvideo drehen. Weiter ging es mit der Fachbefragung, bei der es drei Fragen, zwei auf Deutsch und eine auf Englisch, rund um das Thema Wein zu beantworten galt. Die letzte Hürde war die Blindverkostung von drei Weinen, in 30 Sekunden wurde der Wein für das Publikum beschrieben und anschließend eine Vermutung, welche Rebsorte es sein könnte, abgegeben. Als Unterhaltungspart gab es noch Spiele zu Weinbegriffen erklären und touristischen Highlights. Wenn das alle geschafft ist, wählt eine Fachjury eine der drei Kandidatinnen zur neuen Naheweinkönigin, die anderen beiden sind automatisch Prinzessinnen.

Ich war gefühlt schon immer mit auf der Wahl der Naheweinkönigin und habe auch, seit ich klein war immer gesagt, dass ich einmal NaheWeinMajestät werden und damit in die Fußstapfen meiner Mutter treten möchte. Also habe ich mich für 2021/2022 beworben und bin seit November 2021 Naheweinprinzessin. Zusammen mit zwei lieben Mädels mache ich Werbung für unsere schöne Heimat, die Nahe, und vertrete den Wein und die WinzerInnen in und außerhalb der Naheregion. Uns kann jeder für eine Weinveranstaltung über unsere Gebietsweinwerbung Weinland Nahe e.V. (www.weinland-nahe.de) buchen. Im Winter ist es immer etwas ruhiger, aber im Frühjahr und Sommer konnten glücklicherweise viele schöne Veranstaltungen stattfinden, bei denen ich eine ganze Menge neue Menschen für den Nahewein und die Region begeistern und eine schöne Zeit verbringen konnte. Noch knapp einen Monat genieße ich die letzten Termine als Naheweinprinzessin und werde dann meine Krone an eine kompetente Nachfolgerin abgeben, die ebenso das Ziel verfolgen wird, möglichst viel Werbung für unsere Region und den großartigen Nahewein zu machen.

Mein Terminkalender wurde mit vielen Weinfesten an der Nahe, aber auch außerhalb unserer Region gefüllt, so habe ich beispielsweise in Bonn und Xanten Werbung für die Nahe und die Weine unserer Winzer und Winzerinnen gemacht. Aber es gab auch Termine die echte Highlights waren, weil sie

einem bestimmten Personenkreis vorbehalten sind. Ich hatte die Möglichkeit beim Sommerfest der Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin dabei zu sein und einen schönen Abend mit meinen rheinland-pfälzischen Hoheiten-Kolleginnen zu verbringen und dabei auch mit dem ein oder anderen Politiker zu sprechen. Bei allen Terminen gab es ausnahmslos fantastische Weine von der Nahe, aber auch aus anderen Weinanbauregionen. Die Gesprächsthemen hatten überwiegend Weinbezug, aber was gibt es Schöneres als über ein so leckeres Naturprodukt zu sprechen, sich auszutauschen und immer wieder neue Aspekte kennenzulernen und sich stetig weiterzubilden?

Vielen Dank an alle die mich in diesem Jahr bisher begleitet und unterstützt haben. Es war eine tolle Erfahrung, die mich zwar an einigen Punkten gefordert, aber auch sehr geprägt hat und mich mein ganzes Leben begleiten wird.

Georg Forster